St. Mauritius, Worndorf

Herzlich willkommen bei der Kirchengemeinde St. Mauritius Worndorf

Worndorf liegt an der B 311 zwischen Messkirch und Tuttlingen. Als Ortsteil der Gemeinde Neuhausen ob Eck  zählt Worndorf momentan knapp 650 Einwohner,  ein Großteil der Bevölkerung gehört der katholischen  Konfession an.  Die  Kirchengemeinde  St. Mauritius bildet mit Buchheim, Schwandorf, Emmingen und Liptingen die gemeinsame Seelsorgeeinheit Egg.

Mit 470 Katholiken ist Worndorf die kleinste Kirchengemeinde der Seelsorgeeinheit. Im Ortskern steht die  barocke  Pfarrkirche St. Mauritius, für  kirchliche Gruppen und Veranstaltungen der Kirchengemeinde steht das Pfarrhaus zur Verfügung.

Oberdorfstraße 11, 78579 Worndorf, Neuhausen ob Eck

Pfarrkirche St. Mauritius

Die kath. Pfarrkirche St. Mauritius wurde 1740 im Barockstil erbaut, wobei der Kirchturm bereits aus dem frühen Mittelalter stammt.

Aus der Chronik der Pfarrei geht hervor, dass das Aussehen der Kirche seit ihrer Erbauung mehrmals verändert wurde. Bei der letzten großen Innenrenovation im Jahr 1988 wurde das Gotteshaus wieder in seinen ursprünglichen und historischen Zustand versetzt.

In der ausführlichen Bau- u. Kirchengeschichte der Worndorfer Pfarrei ist die wechselvolle Geschichte der Kirche und der Kirchengemeinde dokumentiert.

Der helle, barocke Kirchenraum beherbergt eine stattliche Anzahl an Figuren und wertvollen Gegenständen. Die barocken Altäre sowie ein Großteil der Kirchenausstattung stammt noch aus der Zeit der Erbauung der Kirche. Der Chorraum und das Kirchenschiff stammen aus verschiedenen Zeiten.

Der sehr reizvoll gestaltete Chor ist der ältere Teil der Kirche und hat exakt das Ausmaß des Kirchturms, der sich über ihm erhebt. Das Kirchenschiff ist in der Barockzeit angebaut und 1955 einmal verlängert worden.

Kirchenpatron St. Mauritius

Mauritius war Offizier in der Thebäischen Legion, einer überwiegend aus Ägyptern bestehenden römischen Heereseinheit, die in der Schweiz eingesetzt wurde.

Viele der Soldaten waren bereits christlichen Glaubens, als sie den Befehl des Kaisers Diokletian erhielten, die Christen in der Schweiz aufzuspüren und zu töten.

Mauritius und seine Gefährten weigerten sich, diesen Befehl auszuführen. Bei der Überquerung der Alpen meuterten die 6.600 Mann der Thebäischen Legion im Engnis bei Agaunum, da sie nicht gegen die Christen ziehen wollten. Das Ereignis fand zwischen 302 oder 303 n. Chr. statt.

Der römische Nebenkaiser Maximian weilte zu der Zeit in Octodurum (Martigny) und gab erzürnt den Befehl, jeden zehnten Mann hinzurichten. Wiederholte Dezimierungen führten nicht zum Erfolg, weshalb der Kaiser die völlige Vernichtung der Legion befahl.

Ohne Gegenwehr hätten sich die Offiziere und die Mannschaften als Märtyrer für ihre Religion hinrichten lassen. Die Christen standen fest bis in den Tod zu ihrem Glauben.

Die Gebeine der Märtyrer wurden um das Jahr 380 gefunden. Bischof Theodor ließ am Fundort eine Gedächtniskirche errichten, aus der sich später ein Augustinerkloster entwickelte.

Lebensdaten:
Geboren im 3. Jahrhundert in Ägypten,
gestorben 302 in Agaunum (heute St. Maurice/Schweiz)

Gedenktag: 22. September

Brauchtum:
An allen Orten, an denen Mitglieder der Thebäischen Legion ermordet wurden, bildete sich rasch eine große Verehrung. Am berühmtesten ist jedoch die Wallfahrt in St. Maurice.

Namensbedeutung:
„Mauritius“ ist lateinisch und heißt „der Maure“.

Darstellung:
Als dunkelhäutiger Soldat oder Ritter in Rüstung, mit Lanze, Schwert u. Schild.

Patron:
Patron der Soldaten, Waffenschmiede, Kaufleute, Färber, Hutmacher, Tuchweber, Wäscher, Glasmaler, der Weinstöcke, bei Krämpfen, gegen Besessenheit, Gicht, Ohrenleiden und bei Pferdekrankheiten.

Aus der Geschichte Worndorfs

Die Ortsbezeichnung Worndorf leitet sich vom Personennamen Waro ab. Dieser Waro war wohl ein einflussreicher und freier Alemanne, der sich mit Hörigen, d.h. von ihm abhängigen Leuten, hier niederließ und die Siedlung Worndorf gründete.

Worndorfs Geschichte beginnt nicht erst mit der urkundlichen Erwähnung im Jahr 993. Der Ort dürfte wie fast alle auf -dorf endenden Siedlungen im 7. Jahrhundert gegründet worden sein. Beweise hierfür liefern zahlreiche Grabhügel, die vermutlich aus einer Zeit stammen, als Kelten in unserer Gegend lebten (8. bis 5. Jahrhundert vor Christus). Um Christi Geburt eroberten die Römer unsere Gegend. Auch sie haben Spuren hinterlassen. So läßt sich belegen, dass an Worndorf vorbei eine römische Straße vom Bodensee in Richtung Norden führte, ebenfalls berichten Quellen von einem „Römischen Kastell“ in Danningen. Es scheint durchaus möglich, dass auf Worndorfer Gemarkung auch ein Wachturm stand, da dies zu dieser Zeit entlang der römischen Straßen üblich war.

Wenn man diese Beweise der Römischen Herrschaft in Worndorf betrachtet, ist es wohl kaum ein Zufall, dass gerade die Worndorfer Pfarrkirche dem heiligen Mauritius geweiht ist, war doch Mauritius römischer Soldat und ein Staatsbürger Roms.

Diese römische Herrschaft endete 260 n. Chr., als die Alemannen Südwestdeutschland eroberten. Wie lange die alemannische Herrschaft dauerte, läßt sich nicht genau nachweisen. Ab dem 9. Jahrhundert haben unterschiedliche Herrschaften in Worndorf regiert:

09. – 13. Jahrhundert: Kloster Petershausen

13. – 14. Jahrhundert: Kloster Beuron

14. – 15. Jahrhundert: Herrschaft Hohenzollern

1608 – 1806: Herrschaft Freiberg-Eisenberg

1806 – 1952: Großherzogtum Baden

1952 – heute: Baden-Württemberg